Beispiele
In unserer unmittelbaren Nachbarschaft, europa- und weltweit gibt es innovative städtebauliche und verkehrspolitische Maßnahmen, die Innenstädte und Wohnquartiere zu verkehrs-, klima- und wohnfreundlichen Orten gemacht haben. Das zeigt, dass unsere Forderungen weder auf Einzelinteressen beruhen, noch utopisch sind, sondern längst den städtebaulichen und verkehrspolitischen Standard bilden. Und wir müssen das Rad nicht neu erfinden. Zu den klimapolitisch interessantesten Städten gehören aktuell Kopenhagen, Paris, Barcelona, Amsterdam, Montpellier und Medellin.
Aber auch Metropolen wie London und Berlin haben Straßen zurück gebaut, um mehr Sicherheit im öffentlichen Raum zu schaffen und die Lebensqualität der Innenstädte zu erhöhen.
Mittelgroße Städte entwickeln sichere Fahrradstraßen quer durch ihre Städte, hier z.B. in Murcia, Südspanien.
Montpellier ist ein herausragendes Beispiel für gelungenen Verkehrswandel: Seit Jahren entsteht ein Straßenbahnnetz bis in die Vororte. Seit Dezember 2023 ist der Nahverkehr mit Bus und Straßenbahn für alle Einwohner:innen der Stadt kostenlos.
Die abgebildete Straße war noch vor wenigen Jahren in beide Richtungen voller Kfz. (Foto 1).
Plätze wurden umgestaltet und die Querung für Kfz durch massive Poller begrenzt (Foto 2).
Kleinere Straßen sind für Kfz nur noch mit Zugangsschlüssel für den beweglichen Poller befahrbar (Foto 3).
Auch unsere Nachbarstadt Bremen gelingt es städtepolitisch, Fahrradzonen zu etablieren. Im Juli 2020 wurde in Bremen die erste Fahrradstraße auf ein ganzes Stadtviertel übertragen und damit die erste Fahrradzone Deutschlands für den Verkehr freigegeben.
https://www.adfc.de/artikel/deutschlands-erste-fahrradzone-in-bremen-freigegeben
Die Bürgerinitiative „Ottenser Gestalten“ setzt sich für eine zügige Verkehrswende im Stadtteil Ottensen in Hamburg ein. Sie wollen den öffentlichen Raum gerecht nutzen und mehr grüne Oasen für Mensch und Klima schaffen.
Barcelona hat eine eigene Antwort auf die Herausforderungen der Neuzeit gefunden: die Superblocks. Staus, Lärm, Abgase und gleichzeitig wenig Grünflächen kennzeichneten die Stadt über viele Jahre. Das hat sich radikal geändert.
Durch die Neuverteilung der öffentlichen Flächen entstand ein Stadtraum in seinem besten Sinne. Als Begegnungsort. Für Nachbarschaft. Für Gemeinschaft und sozialen Austausch. Die Leitlinie der autogerechten Stadt wurde durchbrochen und durch eine menschenzentrierte Planung ersetzt.